Die Bindegewebsmassage ist eine rein schulmedizinische Therapie. Aus jeder Nervenwurzel des Rückenmarks werden bestimmte Segmente des Körpers versorgt. Ein erkranktes Organ stört innerhalb seines Segments auch bestimmte zugeordnete Zonen an der Haut oder der Muskulatur. Mit der therapeutischen Arbeit im Bindegewebe wird gegengleich auf das innere Organ Einfluss genommen.
Die Behandlung wird in Form tiefer Striche verabreicht. Der therapierende Finger wird im Bindegewebe – in der Schicht zwischen der Haut und der Muskelfaszie – eingesetzt, und mit einer ziehenden Bewegung wird der Reiz übertragen.
Eine Bindegewebsmassage muss immer in einem gewissen Behandlungsaufbau erfolgen und ist vorerst örtlich begrenzt. Deswegen dauert anfangs eine Sitzung maximal 15 Minuten, erst mit fortschreitender Therapie darf auf größere Körperabschnitte eingegangen werden. Falsch ist es, diese Therapie sofort am gesamten Körper anzuwenden oder sie gar für kosmetische Zwecke einzusetzen.
Neben ihrer hervorragenden Wirksamkeit hat die Bindegewebsmassage auch eine große Bedeutung in Befundung und Diagnostik. Der erfahrene Therapeut kann an Hand der Bindegewebsstruktur des Rückens eine sehr genaue Beschreibung über den momentanen Zustand der inneren Organe geben – und somit ärztliche Diagnosen unterstützen.
Siehe auch Segmentmassage